Unsere Vision
Der Sydslesvigsk Forening hat seit langem den Wunsch gehegt, das bestehende Danevirke Museum (DAMU) durch einen modernen Museumsbau zu ersetzen. Er soll bessere Rahmenbedingungen dafür bieten, die Geschichte des Danewerks als eines der zentralen Monumente in der Geschichte Dänemarks und des deutsch-dänischen Grenzlandes zu erzählen. Die gemeinsame Ernennung des Danewerks mit Haithabu zum Weltkulturerbe erlegt dem DAMU eine zusätzliche Verantwortung für eine professionelle und zeitgemäße Vermittlung auf, die wir gern übernehmen. Durch großzügige Schenkungen des A. P. Møller Fonden und des Augustinus Fonden und Dank einer dauerhaften Förderung des Königreichs Dänemark und des Landes Schleswig-Holstein kann diese Vision nun durch ein neues Danevirke Museum realisiert werden, das 2025 fertiggestellt sein soll.
Das neue DAMU soll das absolute Zentrum für die Vermittlung der weiträumigen historischen Wallanlage und als eines der attraktivsten Museen in Schleswig-Holstein bekannt sein. Der moderne dänische Museumsbau und die spannende Ausstellung bilden eine Einheit mit dem Archäologischen Park Dannewerk, der das Museum umgibt und mehrere Höhepunkte der historischen Befestigungsanlage bündelt. Ein Besuch im Museum und im Park ist die perfekte Kombination aus Kultur- und Naturerlebnis. Die Einrichtungen des Museums bieten innen wie außen eine hohe Aufenthaltsqualität.
Das neue DAMU ist ein obligatorischer Besuchspunkt für Touristinnen und Touristen aus Dänemark, die einen Tagesausflug im Landesteil Schleswig unternehmen oder hier ein Wochenende verbringen. Es zieht Reisende aus Dänemark und Skandinavien an, die auf der Durchreise von und nach Deutschland und Europa sind. Gleichzeitig wird das Museum von vielen Gästen aus Deutschland und anderen Ländern besucht, die einen Tagesausflug in Norddeutschland unternehmen oder in Schleswig-Holstein Urlaub machen. Sie werden vom Ruf des Museums als gutes Erlebnis in Verbindung mit dem Welterbe Haithabu-Danewerk angezogen. 2026 wird das Museum von 30.000 zahlenden Gästen besucht, und ein attraktives Schulprogramm ist für Schulen in Südschleswig und Süddänemark zum must geworden. Auch Familien mit Kindern schätzen die engagierenden Ausstellungen und die kreative museumspädagogische Arbeit vor Ort, die allen Generationen ein gutes gemeinsames Erlebnis bieten.
Das neue DAMU ist ein offenes Museum für alle und bedient die Besucherinnen und Besucher gleichwertig auf Dänisch, Deutsch und Englisch. Das Museum schöpft seine deutsch-dänischen Kompetenzen voll aus: Es kommt den dänischen, deutschen und internationalen Gästen entgegen, die mit unterschiedlichen Voraussetzungen, Interessen und nationalen Erzählungen (Geschichte Dänemarks/Welterbe/deutsch-dänische Geschichte/Wikinger/Archäologie) im Gepäck ins Museum kommen. Sie werden mit diesen verschiedenen Ausgangspunkten in Empfang genommen und in eine verbindende Erzählung geleitet, die sich mit Begriffen wie Abgrenzung, Konflikt und kulturellem Austausch über eineinhalb Jahrtausend auseinandersetzt: Das Danewerk als „Front und Brücke“.
Diese Erzählung wird in im Rahmen einer Ausstellung inszeniert, die auf einer frischen und unprätentiösen Weise Wissen über die physische Anlage und deren Bau mit relevanten archäologischen Funden aus dem Bereich des Danewerks und historischem Wissen über die jeweilige Epoche kombiniert. In toto beantworten Sie die Fragen, wer die Anlage gebaut haben kann, in welchem Verhältnis der Bau zur zeitgenössischen Entwicklung im Grenzland, in Dänemark und in Europa stand, sowie welche praktische und mythologische Bedeutung die Anlage zu verschiedenen Zeiten hatte. Anhand digitaler und materieller Wirkmittel vermittelt die Ausstellung visuelle und taktile Sinneseindrücke der beeindruckenden ursprünglichen Anlage, die nicht unmittelbar an den Resten des Walls erfahrbar sind. Sie ist damit die optimale Ergänzung des Erlebnisses mit Park.
Dänische Gäste verlassen das Museum mit der Einsicht, dass Südschleswig eine wesentliche Rolle in der Geschichte Dänemarks spielt und dass das Dänemark, das wir heute kennen, in hohem Maße durch einen intensiven Austausch mit den südlichen Nachbarn geformt wurde. Sie haben ebenso wie die deutschen Gäste ein grundlegendes Verständnis davon gewonnen, dass das alte Herzogtum Schleswig eine außergewöhnliche Region ist, die zu allen Zeiten Heimat mehrerer Kulturen war und bis heute von der Dänischen geprägt ist. Allen Gästen sind die besonderen Erfahrungen des Gebiets vermittelt worden, und sie sind dazu inspiriert worden, über Konflikte, Frieden und Völkerverständigung in ihrer eigenen Heimat und Europa zu reflektieren. Sie haben ein Verständnis dafür gewonnen, weshalb die Anlage UNESCO-Welterbe geworden ist.
Das neue DAMU ist ein herausragendes Beispiel für deutsch-dänische Zusammenarbeit und setzt neue Maßstäbe in der deutsch-dänischen Museumskooperation. Durch die Präsentation von archäologischen Funden aus sowohl deutschen als auch dänischen öffentlichen Sammlungen stellt es einen historischen Meilenstein in der dänisch-schleswig-holsteinischen Zusammenarbeit seit dem 19. Jahrhundert dar. Durch eine institutionalisierte Kooperation mit dem Museum Sønderjylland und der Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen (SHLM) sowie einen regelmäßigen Dialog mit anderen Expertinnen und Experten sichert es ein hohes Niveau an archäologischer, historischer und museumsfachlicher Kompetenz.
Auf diese Weise ist das DAMU ein etablierter, prominenter Teil der dänischen Museumslandschaft und gleichzeitig Teil eines regionalen „Musemsdreiecks“, einer Arbeitsteilung mit dem Wikingermuseum Haithabu der SHLM und dem Schloss Gottorf. Innerhalb dieser Kooperation nimmt das DAMU die Rolle des selbständigen Vermittlers von allem, das mit dem Danewerk zu tun hat, ein, und ist gleichzeitig Teil einer regionalen Arbeitsteilung, die bestehende Synergiepotenziale in Bezug auf Besucherströme, Kundenservice, Vermittlungsformate, Vermarktung in Dänemark u.v.m. ausschöpft. Die Zusammenarbeit vermittelt den Besucherinnen und Besuchern aus Dänemark und Deutschland das Erlebnis einer zusammenhängenden regionalen Museumslandschaft, die den wichtigsten musealen Cluster in Schleswig-Holstein ausmacht und einen gewichtigen Teil der dänischen Geschichte vermittelt.
Das DAMU arbeitet eng mit dem Kreis Schleswig Flensburg und dem Archäologischen Landesamt zusammen, welche die Verantwortung für das denkmalgeschützte Monument Danewerk, darunter den Archäologischen Park, tragen. Die Partner gewährleisten gemeinsam, dass die Vermittlung im Museum und im Park aufeinander abgestimmt werden, und die Besucherinnen und Besucher einen Besuch von beiden als eine Einheit erleben.
Ein neues DAMU ist ein Sammlungspunkt für die Region. Die Einwohnerinnen und Einwohner zwischen Dannewerk und Hollingstedt fassen es als „ihr“ Museum und einen Mehrwert für die Region auf. Es trägt sowohl zur Entwicklung vor Ort als auch zur Identifikation mit der Welterberegion Haithabu und Danewerk bei.